Es gibt einige Vorurteile gegenüber Videospielern, die sich leider sehr hartnäckig in den Köpfen unserer Gesellschaft halten. Killerspiele, Couch-Potatoe und soziale Ausgrenzung sind dabei nur einige Stichworte. Erfreulicherweise scheint zumindest der Unsportlichkeits-Vorwurf bald der Vergangenheit anzugehören. Spätestens seit Nintendos Verkaufsschlager Wii Fit gibt es einen starken Trend zu Fitness-Spielen, die genau für eine Verbesserung der Gesundheit und dem körperlichen Wohlbefinden konzipiert wurden und dementsprechend gut von der Masse aufgenommen wurden. Beflügelt von diesem Erfolg ist auch Electronic Arts, der weltweit zweitgrößte Entwickler und Publisher von Videospielen, auf den Zug aufgesprungen und präsentiert mit EA Sports Active ein komplettes Fitness-Workout fürs Wohnzimmer.

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Im Gegensatz zu Wii Fit, das mit Hilfe des Balance Boards die Bewegungen erkennt, verwendet EA Sports Active eine Beinschlaufe und ein Thera-Band. Letzteres ist einfach erklärt ein dehnbares Latexband, mit dem sich viele unterschiedliche Übungen ausführen lassen und das hauptsächlich für das Muskeltraining eingesetzt wird. Die Beinschlaufe wird rund um den rechten Oberschenkel angelegt und hält während mancher Übungen die Nunchuk-Erweiterung, um die Bewegungen der Füße aufzuzeichnen. Nach dem Anpassen der Beinschlaufe via Klettverschluss kann man direkt ins Spiel einsteigen – ein persönlicher Fitness-Trainer führt von Anfang an durch die Optionen und begleitet den Spieler Schritt für Schritt beim Erreichen der selbst festgelegten Ziele.

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Im Mittelpunkt des Spiels steht die so genannte „30-Tage-Challenge“. Zwar können die Traningsprogramme auch selbst nach Lust und Laune zusammengestellt werden, ein wirklich effektives Training bekommt man als Laie wohl nur mit dem vorgefertigten Programm zusammen. Jeder Trainingstag beinhaltet eine Zusammenstellung aus den über 30 enthaltenen Übungen, je nachdem auf welcher Körperregion das Hauptaugenmerk in der Einheit liegt. Das Spiel kümmert sich ganz nebenbei auch um die Einhaltung von trainingsfreien Tagen – denn jeder weiß, dass Muskeln Zeit brauchen um sich zu regenerieren und wachsen zu können. In den 30 Tagen ist ungefähr nach jedem zweiten Trainingstag eine Pause im Tagebuch eingeplant. Zusätzlich können andere sportliche Aktivitäten und die Essgewohnheiten direkt im Spiel notiert werden, sodass man sich selbst schnell bewusst wird wie viel/wenig man seinem Körper eigentlich Gutes tut.

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Eine typische Trainingseinheit beginnt ähnlich bei einem richtigen Workout mit einer kurzen Aufwärmphase, die üblicherweise aus einer kurzen Laufstrecke oder eine Tanz- bzw. Koordinationsübung besteht. Dadurch soll das Verletzungsrisiko minimiert und das Herz-Kreislauf-System in Schwung gebracht werden.

Anschließend geht es sofort richtig zur Sache: Yoga- oder Entspannungsübungen, wie man sie von Nintendos Wii Fit kennt, sucht man in EAs Pendant vergeblich. Stattdessen werden sowohl die Muskeln gezielt trainiert als auch die Ausdauer gesteigert. Bereits das erste Training bringt den Spieler sofort ins Schwitzen, was sich auch am virtuellen Kalorienzähler bemerkbar macht. Der Schwierigkeitsgrad steigert sich anhand der erbrachten Leistungen automatisch und es werden immer mehr verschiedene Übungen in den Trainingsplan integriert. Wird eine Übung zum ersten Mal ausgeführt, erklärt ein kurzes Video genau, wie diese funktioniert und auf welche Dinge man beim Ausführen achten sollte, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Ein virtueller Trainer zeigt während der Übung jede Bewegung am Bildschirm vor und kontrolliert über die Sensoren der Wiimote ständig die Ausführung. Werden die Bewegungsabläufe richtig umgesetzt, erntet man schnell Lob und verspürt so von Beginn an ein motivierendes Erfolgsgefühl. Der persönliche Trainer spornte mich stets zu noch besseren Leistungen an und hat jederzeit Tipps gegeben, wie man die Übungen noch besser ausführen kann. Leider ist das Sprachrepertoire nicht wirklich umfangreich und die Sprüche wiederholen sich schon nach kürzester Zeit. Ein paar zusätzliche Parolen hätten dem Spiel sicherlich nicht schlecht getan.

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Die Bewegungserkennung von EA Sports Active funktioniert ausgesprochen gut und ich hatte beim Durchspielen der gesamten 30-Tages-Herausforderung (ja, das Spiel konnte mich in der Tat so lange motivieren) nicht einmal ein großes Problem. Das ein oder andere Mal ist es jedoch schon passiert, dass eine Bewegung nicht ins virtuelle Fitness-Studio übertragen wurde. Dies fällt aber keinesfalls negativ auf, weil sich die Anzahl wirklich in Grenzen hält – da ist man von anderen Spielen teilweise viel Schlimmeres gewohnt.

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EA Sports Active bietet für all jene, die nicht die Zeit und das nötige Kleingeld für eine Mitgliedschaft im Fitness-Studio haben, eine gute Alternative den Körper in Schwung zu halten. Unterstützt man die Trainingseinheiten zusätzlich noch mit anderen Aktivitäten, wie zum Beispiel Laufen oder Schwimmen, wird man schon nach kürzester Zeit ein positives Ergebnis am eigenen Körper spüren. Natürlich bewirkt auch EA Sports Active keine Wunder, wenn man ganz klischeehaft neben dem Zocken pausenlos Chips, Pizza und andere Köstlichkeiten in sich hineinstopft ;)

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[Bilder (1+2) mit freundlicher Genehmigung von Nintendo-Online.de]