Ich bin von Konzepten wie dem Feinkoch in Wien sehr angetan. Die Vorstellung, Lebensmittel nach Rezepten einzukaufen, imponiert mir noch immer wahnsinnig. Genau die passenden Mengen der Zutaten zu bekommen. Ab und an exotischere Dinge ausprobieren zu können und dabei gleich die Rezeptvorschläge bei der Hand zu haben. Ganz ähnlich funktioniert Kochabo.at. Nur, dass man dort übers Internet bestellt und nicht selbst einkaufen gehen muss. Drei bis fünf Mahlzeiten pro Woche kann man sich auf diese Art liefern lassen. Klingt gut, dachte ich mir. „Feinkoch für Faule“, dachte ich mir. Ohne diesen Gedanken wirklich fertig gedacht zu haben, war ich auch schon auf der Website und schaute mir den Menüplan für diese Woche an. Dieser wird immer vorab online gestellt und zeigt, welche Gerichte man bei der Bestellung bekommt. Die Rezepte für die jeweilige Woche sind von Kochabo fix vorgegeben und lassen sich nicht abändern. Lediglich die Anzahl an verschiedenen Gerichten und die Portionsanzahl kann variiert werden. Gesagt getan, in der Vorwoche (mit diesem netten 20€ Gutschein von Tupalo) bestellt und diesen Montag stand um ca. 8 Uhr abends der Lieferdienst mit einer Kochabo-Box vor der Tür. Die Lieferzeit ist übrigens immer Montag zwischen 18:00 und 22:00 – perfekt also auch für arbeitende Leute.

Die Boxen beinhalten alle Zutaten für die bestellten Gerichte. In meinem Fall waren das „Ravioli mit Tomatenragout & Salbeiblätter“, Karree auf Gemüse-Kartoffel-Gröstl“ und „Zitronen- und Honig-Hünchen mit Zitronengrasreis“. Bis auf wirkliche Basic-Dinge wie Salz und Pfeffer war alles in der Box und man bekommt kurz sogar ein wenig Stress, die Dinge alle ordentlich zu verstauen. Mit in der Box ist ebenfalls ein kleiner Rezept-„Kalender“ mit je einem Rezept pro Karte. Obwohl die Gerichte anfangs zum Teil recht ausgefallen und aufwändig klingen, ist die Anleitung kurz, prägnant aber einfach geschrieben und führt einen durch die einzelnen Schritte. Laut Angabe sollte die Zubereitung nicht länger als 30 Minuten dauern. Diesen Wert habe ich zwar nicht erreichen können, aber in 45 Minuten war sicherlich jedes Gericht auf dem Tisch. Es sollte also möglich sein, auch nach einem langen Arbeitstag noch schnell ein selbstgekochtes Essen zu zaubern. Das Essen schmeckte durchwegs gut, wie sich aber herausgestellt hat, darf man beim Kochen aber nicht ganz den Kopf ausschalten.

Auch wenn es den Anschein hat, dass so wie bei Feinkoch nur die benötigten Zutatenmengen geliefert werden, darf man sich bei Kochabo scheinbar nicht darauf verlassen. Deshalb immer die Mengen auf der Rezept-Karte mit den gelieferten Mengen vergleichen. Von den 500g Fisolen wurden beispielsweise nur 100g verwendet, von einer Knolle Knoblauch ebenfalls nur 2-3 Zehen. Wenn ein Rezept für 2 Personen ganze 6 Kartoffel vorsieht, und die mitgelieferten Kartoffel dreifach so groß wie meine Faust sind, wird man wohl nur 4 davon verwenden müssen. Doch genau die Tatsache, dass man nur die benötigten Zutaten geliefert bekommt, ist der Grund, warum mir Feinkoch zum Beispiel so gefällt. Es bleibt nichts übrig, es verdirbt nichts unnötig und man muss nichts wegwerfen. Ich bin mir sicher, dass die restlichen 400g Fisolen bei vielen im Mülleimer landen. Das muss nicht sein. Auch die Größe der Kartoffeln sollte mit den Rezepten zusammenpassen. Und wenn ich das Kochabo wirklich als Abo bestellt habe und jede Woche eine Knolle Knoblauch geliefert bekomme, obwohl nur 2-3 Zehen verwendet werden, werde ich irgendwann zu viel davon im Kühlschrank haben. Ich verstehe ja, dass es leichter ist vorgefertigte Packungsgrößen zu verwenden und die 500g Großpackung nicht in 5 einzelne 100g Sackerl umzuverpacken, aber irgendwie zerstört das die ganze Idee dahinter. Ebenfalls wäre es schön, wenn man die Möglichkeit hätte bestimmte Zutaten abzuwählen. Es soll ja Personen geben, die ganz gut ohne Kapern, getrocknete Tomaten oder Oliven auskommen und die Zutaten ganz einfach nicht verwenden. Auch solche Lebensmittel, die ja bekanntlich nicht jeder mag, werden früher oder später (leider) oft im Müll landen.

Bis auf diese Kritikpunkte gefällt mir Kochabo.at eigentlich ganz gut. Einmal in der Woche eine Lieferung direkt vor die Wohnungstür zu bekommen, dann mehrere Tage davon leben zu können und immer wieder neue Rezepte auszuprobieren ist einfach toll. Auch die Variationen im Menüplan gefallen mir gut. Nicht jeden Tag Fleisch, nicht jeden Tag Pasta, nicht jeden Tag Fisch, nicht jeden Tag nur Gemüse. Ein guter Mix. Für Vegetarier gibt es übrigens eine extra Veggie-Box. Ich hoffe nur, dass in Zukunft die Zutatenmengen noch weiter optimiert werden, sodass man wirklich nur das bekommt, was man braucht.

Hat Kochabo schon jemand ausprobiert? Was haltet ihr davon? Wer noch Interesse daran hat: Mit dem Code „R2V2OL“ gibt’s einen 20€-Rabatt auf die erste Bestellung!