Seit einigen Wochen haben wir in der WG das Gigaset Elements Kit installiert. Es handelt sich dabei um ein erweiterteres Connected Home-Set, mit dem man sich immer und überall informieren kann, was gerade in der eigenen Wohnung passiert. Mir wurde sowohl das Starter Kit bestehend aus der Basis-Station, einem Bewegungsmelder und einem Türsensor, als auch ein zusätzlicher Fenstersensor von Gigaset für diesen Test zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus hat Gigaset derzeit noch eine steuerbare Sirene im Angebot. Eine Kamera, ein Rauchmelder und eine schaltbare Steckdose sind bereits in Entwicklung und sollen noch dieses Jahr auf den Markt kommen.  

Die Basis-Station sollte direkt in der Nähe des Routers oder Modems stehen. Sie wird über ein Netzwerk-Kabel angeschlossen und ist das Herz des Systems. Sie muss mit allen einzelnen Sensoren verbunden werden und sammelt anschließend alle Daten von jedem einzelnen Sensor. Daraus berechnet es später die Benachrichtigungen und Ereignisse. Die Kommunikation mit den Sensoren erfolgt dabei nicht etwa über Bluetooth oder Wifi sondern über den DECT-Standard, der ursprünglich für Schnurlostelefone entwickelt wurde. Durch die ULE (Ultra Low Energie)-Technologie ist es möglich, dass die Sensoren ohne Stromanschluss nur mit mitgelieferten Batterien betrieben werden können. Einzig die Basis-Station braucht eine Steckdose. Dank des geringen Stromverbrauchs halten die Batterien dabei durchschnittlich bis zu 2 Jahre.

gigaset-elements-paket

Die Installation von Gigaset Elements ist super einfach. Nicht einmal ein Bohrer oder Hammer ist dazu notwendig, weil alle Sensoren über einen starken Klebestreifen befestigt werden können. Dieser hält wirklich bombenfest und ist bisher kein bisschen locker geworden. Handwerkerkentnisse braucht man also nicht. Im Set enthalten ist eine schön gestaltete und gut beschriebene Anleitung zur Montage und Einrichtung. Diese sollte man sich auch wirklich zu Herzen nehmen, denn vor allem bei der richtigen Platzierung des Bewegungsmelders gibt es ein paar Dinge zu beachten. Gigaset hat deswegen zur Sicherheit einen Ersatz-Klebestreifen beigelegt, den ich auch gleich in Anspruch nehmen musste ;-) Wem die gedruckte Anleitung zu wenig ist, der findet außerdem auf gigaset-elements.de/faq eine Videoanleitung für jeden einzelnen Sensor.

Wirklich nützlich wird Gigaset Elements jedoch erst durch die Verbindung mit dem Internet und den Apps für iOS und Android. Während der Einrichtung wird die Basis-Station mit einem kostenlosen Account verknüpft, über den man von überall Zugriff auf die Ereignisse und den Status seines Zuhauses bekommt. Alle Funktionen der Apps können auch über den Browser abgerufen werden. Durch Push-Notifications bekommt man auf Wunsch die festgelegten Ereignisse direkt aufs Smartphone geliefert. Und zwar genau dann, wenn sie passieren. Alternativ kann man zusätzlich eine E-Mail Benachrichtigung einstellen, um auch ohne Smartphone am Laufenden zu bleiben.

Es gibt verschiedene Arten von Benachrichtigungen, die von Gigaset Elements anhand einer intelligenten Auswertung der Sensordaten ausgelöst werden. So ist zum Beispiel ein Homecoming eine Abfolge von Türöffnung und anschließender Bewegung im Türbereich in der Wohnung . Ein Verdacht auf Einbruch sowie der Alarm wird unter anderem dann getriggert, wenn versucht wird, die Tür gewaltsam zu öffnen. Zusätzlich kann man das Gigaset Elements in den Holiday Modus versetzen, wo jede Bewegung und Tür-/Fensteröffnung als Unregelmäßigkeit erkannt wird und die App in den Alarmzustand wechselt.

Für den Fall, dass eine Benachrichtigung gesendet wird, kann man im Vorhinein bestimmte Aktionen festlegen, die dann ganz schnell und leicht ausgeführt werden können. So kann man unter anderem eine Kurzwahl definieren, um Nachbarn oder die Polizei zu informieren. Im Test haben die Benachrichtigungen gut funktioniert und wurden fast in Echtzeit ausgeliefert. Die Ereignisse wurden einwandfrei erkannt, auch wenn ich bisher keinen Einbruch simulieren wollte. Das beste ist jedoch immer, wenn „All is good“ angezeigt wird.

Gigaset Elements Browser

Gerade wenn man viel unterwegs ist und die Wohnung oft leer steht, ist das Gigaset Elements eine kostengünstige Investition, um mit besserem Gewissen verreisen  oder einfach nur jeden Tag das Haus verlassen zu können. Ein wirklicher Ersatz für eine professionelle Alarmanlage ist es jedoch nicht – und will es gar nicht sein. Dafür kostet das Gigaset Elements Starterkit einmalig 199 € und ist ab diesem Zeitpunkt kostenlos. Für den Webservice selbst fallen keine weitere Kosten an.

Ich bin vor allem auf die zukünftige Erweiterung von Gigaset Elements gespannt. Während es jetzt sehr einfach und basic gehalten ist, könnte man mit zusätzlichen Sensoren und anderen Geräten viel machen. Auch wenn die API für Entwickler geöffnet wird, sodass das System mit anderen Geräten und Apps zusammenarbeiten kann. Die einfachste, aber gleichzeitig sehr tolle Einsatzzweck wäre das Einschalten des Lichts und Musik, wenn ein Homecoming registriert wird.

Was zusätzlich noch praktisch wäre ist Multi-Account Support. Gerade wenn man eine Wohnung mit mehreren Mitbewohnern teilt. Wir haben es derzeit so gelöst, dass wir einen Account für alle haben. Das hört sich schlimmer an als es ist, denn die Benachrichtigungen lassen sich für jedes Gerät und jede E-Mail Adresse separat einrichten. Trotzdem steht dieses Feature ganz oben auf meiner Wunschliste, weil man im Falle eines Auszuges nicht die Passwörter ändern müsste, sondern einfach den betroffenen Zugang entfernt.