Entwickler, die auf Grund einer bestimmten Programmfunktion ihre Applikationen nicht im offiziellen AppStore anbieten können, müssen bislang auf die Möglichkeit verzichten, ihre Programme direkt über den AppStore am iPhone zu verkaufen. Einige gingen zwar den Umweg über Seriennummern und dergleichen, aber wirklich komfortabel und zufriedenstellend ist diese Prozedur nicht.
Dieser Umstand hat sich nun schlagartig geändert. Vorgestern wurde der so genannte Cydia-Store eröffnet – quasi eine Erweiterung des bekannten Cydia-Programms, das als iPhone-Software-Quelle fungiert.
iPhone-Besitzer können nun – falls das Gerät mittels Jailbreak „geöffnet“ wurde – auch direkt im Cydia-Store einkaufen und Programme herunterladen. Ein DRM wie im normalen AppStore gibt es bislang noch nicht – Gekaufte Programme können also ohne weiteres auf ein Zweitgerät gespielt werden (Wie es lizenztechnisch dabei aussieht, lässt sich nicht eindeutig klären). Jeder Einkauf ist an ein Google-, oder Facebook-Konto gebunden und kann bei Wechsel oder Tausch des Geräts übertragen werden. Bezahlt wird übrigens bequem mit einem bestehenden Amazon-Account. PayPal und Kreditkarten sollen bald jedoch zusätzlich als Zahlungsoptionen zur Auswahl gestellt werden. Auch ein Comment- und Ratingsystem ist bereits von den Entwicklern angekündigt worden und soll zukünftig die Entscheidungsfindung erleichtern.
Es scheint sich also in nächster Zeit viel zu tun im Cydia-Store. Bleibt nur zu hoffen, dass Apple der derzeitigen Entwicklung keinen Riegel vorschiebt. Wie wir wissen, kennen Apple-Anwälte zumindest die rechtlichen Möglichkeiten, ihre Geschäftsinteressen zu sichern – auch wenn sie es bisher nicht geschafft haben das Jailbreak technisch zu verhindert. Bei diesem Entgang von Einnahmen und der zunehmenden Konkurrenz durch Cydia haben sie immerhin jetzt einen neuen Anreiz bekommen.