Letztes Wochenende war ich auf Einladung der Tirol Werbung auf der Alpinmesse in Innsbruck und am Stubaier Gletscher. Im Zuge der Messe fand am Samstag Abend der Tourbeginn des Freeride Film Festivals in Innsbruck statt. In einem gefühlt ausverkauften Saal stellte die heimische (und internationale) Freeride-Szene ihre aktuellen Filme vor. Das Filmfestival war eindeutig der Programmpunkt, auf den ich mich am meisten gefreut habe. Nicht nur, weil mich die atemberaubende Bilder faszinieren, sondern auch weil ich vollsten Respekt vor dem sportlichen und film-technischen Können der Leute habe und mir wahrscheinlich gar nicht vorstellen kann, wie viel Zeit und Ressourcen in die Filme fließen. Außerdem finde ich es interessant, neue Einblicke in eine für mich bisher eher unbekannte Thematik zu bekommen. Im Nachhinein wurden meine Vorstellungen sogar übertroffen, weil von den Filmen auch Themen behandelt wurden, die ich mir dort gar nicht erwartet habe, aber dazu weiter unten mehr.
Das Freeride Film Festival ist nächsten Freitag in Wien zu Gast. Wer an dem Abend noch nichts vor hat, sollte unbedingt das Event im Gartenbaukino in Betracht ziehen. Es lohnt sich wirklich. Um einen kleinen Vorgeschmack zu geben, will ich an dieser Stelle ein paar meiner persönlichen Highlights kurz vorstellen.
Mission Steeps
Wahrscheinlich das Highlight für viele. Die beiden Athletehn Xavier De Le Rue und Samuel Anthamatten gehören zu den besten Big Mountain Freeridern. In ihrem aktuellen Film „Mission Steeps“ wird schnell klar, dass die beiden es ernst meinen. Sie befahren die unvorstellbar steilsten Hänge, wo man nicht einmal glaubt, dass man dort in einem Stück wieder herunter kommen kann. Am besten einfach den Trailer anschauen – Worte werden dem sowieso nicht gerecht.
Schneewallfahrt
Der Film Schneewallfahrt von Hanno Mackowitz ist alles andere als der stereotypische Freeride Film. Keine spektakulären Sprünge, keine wilden Kamerafahrten, keine grenzenlos hohen Berge und steilen Hänge. Nur ein Wald, Schneefall, ruhige Musik, zwei Schifahrer und eine Stimme im Off. Auf Fragen folgen Antworten. Und man findet sich an zahlreichen Stelle in dem Text selbst wider.
Enabled
Enabled spricht ein Thema an, das ich nicht auf einem Freeride Film Festival erwartet hätte, aber umso erstaunter und froher bin, dass es da war. Der Film dreht sich um zwei Athleten mit Binderhung, die zusammen mit Freeride-Pros, ihren Traum erfüllen. Dabei geht es um das Wieder-Aufstehen, Respekt, dem Testen von eigenen Grenzen und den Konflikt zwischen Selbst- und Fremdbestimmung.
Mind Surf Monday
Wer sagt eigentlich, dass man das Surfboard nur im Wasser benutzen darf? Niemand, denn der Freeride Martin „McFly“ Winkler zeigt, dass man damit auf den Schnee unsicher machen kann. Die Kombination aus Surf- und Freeride-Film, einer einzigartigen Idee und den tollen Bildern machen den Film sehenswert. Leider gibt es dazu keinen Trailer, ich kann euch jedoch versichern, dass Powder-Surfen genauso gut aussieht, wie es klingt.
Hot Wheels and Frozen Dreams
Roadtrip-Movie meets Freeride-Film. In „Hot Wheels and Frozen Dreams“ verschlägt es vier junge Tiroler nach Kirgisistan. Die Reise startete letzten Sommer mit einem alten Wohnmobil in Innsbruck, von wo die Abenteurer über die Türkei, den Iran, Turkmenistan, Kasachstan und Usbekistan führen. Bis sie ihr Ziel erreicht haben: Hohe Berge und möglichst unberührte Freeride-Hänge.