Geocaching – irgendwie hat man’s schon mal gehört, trotzdem hat man’s noch nie gemacht und weiß auch nicht, was es genau ist und warum so manch einer so davon schwärmt. Genau so erging es mir bei meinem letzten Urlaub in New York im Februar. Patrick – selbst leidenschaftlicher Geocacher – hatte die Idee einen Nachmittag mit Geocaching zu verbringen und so die Stadt und vor allem den Central Park einmal auf eine andere Art und Weise zu erkunden. Vielleicht ein paar Stellen zu finden, die man sonst nie gesehen hätte und einfach Zeit an der frischen Luft zu verbringen.

Geocaching ist kurz zusammengefasst eine virtuelle Schatzsuche in der realen Welt. Man kann es eigentlich kaum glauben, aber es sind bereits 1,7 Millionen Geocaches in über 200 Ländern weltweit versteckt und sie sind wirklich, wirklich, wirklich überall. Hier die Übersichtskarte von Wien, jedes Icon steht dabei für einen versteckten Cache:

Als ich das erste mal in Wien nach einem Cache gesucht habe, war ich überrascht, wie viele von den kleinen Caches überall versteckt sind. Auch in Oberösterreich ist die Dichte noch ziemlich hoch. Ich hätte jedenfalls niemals damit gerechnet, dass dort überhaupt EIN Cache versteckt ist. Aber siehe da, an Orten wo ich auch früher als Kind oft Zeit verbracht habe, versteckt sich der ein oder andere Cache – für die restliche Öffentlichkeit (in der Community – an Harry Potters Zauberwelt angelehnt – auch „Muggels“ genannt) so gut wie unsichtbar. In der Tat braucht man meistens eine sehr genaue Positionsangabe und einiges an Such-Talent, um an die begehrten Caches zu kommen. Bei den traditionellen Geocaches gibt es meistens nur eine GPS-Koordinaten-Angabe und einen kurzen Hinweis-Text. Das reicht dann meistens aber, um den Cache zu finden. Komplizierter wird es bei sogenannten Mystery- oder Multi-Caches. Hier sind Rätsel und mehrere Stationen zu bewältigen, bevor man zum Ziel kommt. Doch was braucht man um sich auch auf so ein Abenteuer zu begeben?

Zuallererst würde ich empfehlen, sich mit einem Smartphone samt Geocaching-App auszustatten. Es geht zwar „offline“ mit einer Landkarte + GPS-Gerät auch, aber wer will das schon wenn man sowieso ein Smartphone in der Hosentasche hat. Für iOS ist die kostenpflichtige offizielle App von Groundspeak zu empfehlen, Windows Phone-Besitzern sei ebenfalls die offizielle App ans Herz gelegt, die gegenüber dem iOS-Pendant gratis ist und nebenbei auch viel besser funktioniert. Bei Android habe ich leider keine Erfahrung, es sollte aber kein Problem sein im Play Store eine entsprechende App zu finden. Zusätzlich darf ein Stift/Kugelschreiber nie im Gepäck eines Geocachers fehlen – man will sich ja immerhin auch verewigen und seinen Geocaching-Usernamen, den man sich hier anlegen kann, in das Logbuch schreiben. Jetzt gilt es entweder auf dem Smartphone oder im Web einen Cache in der Nähe ausfindig zu machen, der anfangs am besten noch in die Traditional-Kategorie fällt. Es ist übrigens auch nie schlecht in die Kommentare eines Cache-Eintrags zu schauen und mögliche Probleme und Hinweise im Vorhinein herauszufinden. Das hilf einem einerseits beim Finden und verhindert mögliche Frustration falls der Cache defekt oder nicht mehr an Ort und Stelle ist. Ist das alles gecheckt, geht es raus und via GPS-Ortung Richtung Cache-Versteck.

Nähert man sich diesem, sollte man sich im Idealfall unauffällig und normal verhalten. Also kein „aah, da ist er!“ oder auffälliges Suchen. Den Geocachern ist nämlich eines sehr heilig. Und zwar, dass der Rest der Welt nichts vom Geocachen mitbekommt. Dies gestaltet sich oft gar nicht so einfach, denn Geocaches sind per Definition schwer zu finden und oft nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Nach ein paar Funden bekommt man jedoch ein Gespühr für mögliche Verstecke. Hier heißt es am Anfang einfach nicht aufzugeben. Bei Suchen sollte man auch möglichst kreativ vorgehen, mit Magneten und anderen Hilfsmitteln sich die Caches auch an unrealistischen und schlecht einsehbaren Stellen befestigt – auch ein „Herantasten“ hilft beim Suchen ;) Und damit ihr wisst nach was man Ausschau halten soll: Häufige Cache-Container sind etwa alte Filmdosen, kleine Jausendosen, spezielle Cache-Behälter oder auch künstliche Steine und Holzstücke. Letzte sind jedoch eher selten.

Ist der erste Cache gefunden, geht es (ebenfalls unauffällig) ans Verewigen im Cache-Logbuch. Hier kann man eine kurze Nachricht hinterlassen und/oder einfach nur seinen Geocaching.com-Usernamen + Datum reinschreiben. Ein Kürzel über das man öfters stolpert ist TFTC – „Thanks for the Cache“. Nach der Eintragung im Offline-Logbuch kann der Cache auch online im Cache-Eintrag als gefunden markiert werden.

Ob ein schneller Caching-Trip zwischendurch, ein Wochenend-Tagesausflug oder im Urlaub um eine fremde Gegend kennen zu lernen, Geocaching geht fast immer und überall. Seit dem Trip in New York und Washington bin ich auch ein Freund von Geocaching wenn man auf Reisen ist. Wenn man genügend Zeit hat, sollte man unbedingt einmal einen Nachmittag für Geocaching einplanen, das ist meistens ein Garant für Plätze und Orte, die man sonst nicht findet, aber äußerst sehenswert sind. Geocacher haben nämlich den Hang dazu, mit ihren Caches irgendetwas besonderes zu kennzeichnen – bei vielen Caches erkennt man das schon am Namen oder der Beschreibung. Auch wenn einem mal die Couch an sich fesselt und es vor dem Fernseher noch so gemütlich ist, kann Geocaching ein schöner Grund sein, mal an die Frische Luft zu kommen. Es lässt sich ideal mit Wandern, Radfahren und Spazieren kombinieren und peppt jegliche Outdoor-Aktivität ein wenig auf. Es zahlt sich deswegen auf jeden Fall aus, Geocaching einmal auszuprobieren. Vertraut mir, es macht süchtig! :-)

PS: Falls jemand noch Empfehlungen für Caches sucht, beim Patrick gibt’s eine schöne Liste mit coolen, findenswerten Geocaches! (Vor allem der Nacht-Cache ist zu empfehlen, den haben wir damals gemeinsam gelöst -> Folge dem Licht! ;-)