Manchmal hat man es richtig gut, wenn man nur Geräte aus dem Apple Universum besitzt. Zum Beispiel bei der Auswahl von Apps, die sowohl am Mobile als auch am Desktop funktionieren sollen und Daten am besten automatisch synchronisieren. Hat man aber einen Mac als Arbeitsgerät und ein Windows Phone als Smartphone oder einen Windows PC und ein iPhone wird das Ganze schon schwieriger. Noch schlimmer, wenn man nebenbei zusätzlich ein Android Tablet oder iPad besitzt.

Das wichtigste Anwendungsgebiet, wo ich bisher noch immer keine gute Lösung gefunden habe, ist die sichere Verwaltung von Passwörtern, Login-Infos, Zugangs und Kreditkartendaten. Früher hat sich 1Password um meine Passwörter gekümmert, wodurch die Messlatte für einen Nachfolger zugegeben sehr hoch liegt. Bei plattformübergreifenden Diensten ist die Auswahl wie immer sehr sehr dünn gestreut. Da gibt es lediglich Lastpass, wo eine monatliche Gebühr verlangt und außerdem nur eine crappy Chrome-Extension und richtige Desktop-Lösung am Mac angeboten wird. Alle anderen Anbieter scheiden mangels Kompatibilitätsproblemen bei einem verwendeten Gerät aus. Bis ich eben vor Kurzem auf Enpass gestoßen bin.

enpass

Zum einen kümmert sich Enpass nicht selbst ums Hosting und die Synchronisierung der Passwörter. Diese liegen AES 256-verschlüsselt auf der eigenen Dropbox, was mir prinzipiell lieber ist als bei Lastpass. Enpass unterstützt außerdem eine Vielzahl unterschiedlicher Systeme: Mac, iOS (iPhone, iPod, iPad), Windows, Windows Phone, Blackberry 10 und Android. Windows RT soll nächstes Jahr ab Februar dazukommen.  Und der dritte – nicht ganz unwichtige – Punkt: Die Apps sind alle nativ, sind ans jeweilige System angepasst und haben ein gutes Maß an Usability. Eine App, die täglich verwendt wird, muss gut und einfach benutzbar sein. Es reicht nicht, nur zu funktionieren. Security und Sicherheit muss schnell sein und darf im Arbeitsfluss nicht allzu hinderlich sein. Ansonsten erwischt man sich schnell wieder dabei, dass man Passwörter „mal eben Plaintext zwischenspeichert“ oder sie auf ein PostIt neben den Bildschirm klebt.

// Update bzgl. Patricks Kommentar: Genau das ist derzeit bei mir mit KeyPassX der Fall. Dieses ist ebenfalls plattformunabhängig, jedoch ist das UI nicht wirklich toll und die Mac-App umständlich zu bedienen.

Einziger Nachteil bei Enpass: Die einzelnen Apps kosten meist rund 5€. Dafür muss man nicht wie bei Lastpass eine monatliche Gebühr zahlen und kann die Apps unendlich lange benutzen. Zudem ist die Desktop-Version gerade kostenlos. Für ein funktionierendes System, das mir das Leben erleichtert, bin ich aber gerne bereit ein paar Euros auf den Tisch zu legen. Ein oder zwei Punsch in der Vorweihnachtszeit weniger und schon ist das Geld für die App gespart. ;-)

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ACHTUNG: Derzeit schein es noch ein Problem bei der WP8-App zugeben. Dieses wird mit dem nächsten Update gefixt.