- Ich weiß nicht, was Apple zu dem Intro-Video bewegt hat. Auch wenn es in der Vergangenheit lustige Videos und Sketche gab, waren solche, fast schon peinliche Einlagen nie zu sehen.
- OS X 10 El Capitan ist ein großartiger Name, genauso großartig wie der monumentale Berg im Yosemite Nationalpark
- Viele Features von OS X El Capitan und iOS 9 sind verdammt ähnlich zu dem, was Microsoft in Windows 10 vorgestellt hat. Apple hat erfolgreich alle gut funktionierenden Features und netten Ideen herausgepickt und sie super in ihre Betriebssysteme integriert. Für Microsoft wird es schwer viele der „eigenen“ Features noch als Alleinstellungsmerkmal zu nutzen. Zum Beispiel:
- Natural Language Input in Spotlight
- Window Snap
- Metal wird verstärkt in die Betriebssysteme integriert, um mehr Performance und Akkulaufzeit herauszuholen. iOS 9 und OS X El Capitan werden in die Update-Geschichte eingehen, und zwar weil kein Update bisher so viel zusätzliche Akkulaufzeit herausgeholt hat.
- Eine direkte Gegenüberstellung von Microsofts DirectX 12 und Metal wäre interessant. Beide Technologien erlauben direkteren Zugriff auf die Grafik-Hardware und sollen großer Performance-Vorteile bringen.
- Aus Craig Federighi ist ein toller Präsentator geworden. Vor einigen Jahren stand er noch vor Nervosität zitternd auf der Bühne und war deswegen fast nicht in der Lage die Touch-Gesten auszuführen. Heute zieht er scherzend und gut gelaunt eine Show ab.
- Der Hintergrund der Slides ist nicht mehr klassisch dunkelblau, sondern rein schwarz bis grau. Schade irgendwie.
- Der Typ von Epic Games hat eine Mighty Mouse benutzt. Ja, eine MIGHTY MOUSE!
- Apple hat sich bei Microsoft auch bezüglich Siri einiges abgeschaut. Siri wird jetzt wie Cortana viel mehr wie eine Person behandelt und die Apple Keynote-Speaker reden über Siri viel persönlicher. Der Stil ist sehr ähnlich zu dem, wie sich Joe Belfiore mit Cortana auf der Bühne unterhält.
- Spracherkennung funktioniert 2015 erstmals so gut, dass die Präsentatoren von Apple, Google und Microsoft keine Angst mehr haben müssen, sich auf der Bühne zu blamieren. Dass ihnen das bewusst ist, sieht man allein daran, dass sie sich während der Demo entspannter verhalten. Es wirkt alles viel natürlicher.
- Keine Überraschung: Apple setzt bei den Proactive Intelligence/Siri-Features auf Privacy. Vieles wird am eigenen Gerät berechnet und/oder nur anonymisiert zu Apple übertragen. Apple macht mehrmals deutlich klar, dass sie nicht daran interessiert sind, mit User-Daten Geld zu verdienen. Gerade nicht so deutlich, dass der Name Google fällt ;-)
- Mit Jennifer Bailey (Vice President of Internet Services) war die erste Frau heute auf der Stage. Das wurde ja im Vorfeld von Tim Cook angekündigt. Eine sehr solide Präsentation über die Apple Pay Expansion.
- Apple Pay kommt nach UK. Hoffentlich ist das ein erstes Anzeichen, dass die Unterstützung in der EU ausgebaut wird.
- Die Notizen App wird zur Synchronisation in die Cloud verlegt und noch stärker ausgebaut. Die Features nähern sich immer weiter an OneNote von Microsoft oder Evernote an. Notes kann jetzt auch Annotationen von Internetseiten. Na klingelts?
- Susan Prescott, Vice President of Product Marketing, ist die zweite Frau auf der Bühne. Sie führt durch die Einführung von Apple News.
- RSS-Reader trifft Facebook Instant Articles (ohne Facebook).
- Teilweise erinnert es etwas an das gescheiterte Projekt „The Daily“, nur eben diesmal für Jedermann. Egal ob großer Nachrichtenkonzern oder einzelner Blogger.
- Es wird interessant, ob in Zukunft auch Bezahlinhalte/Micropayments eingeführt werden oder ob der Dienst nur über Werbung läuft.
- Wenn Apple News abhebt, könnte das wirklich groß werden!
- Derzeit kann man seine Inhalte nur über RSS-Feeds einpflegen. Später folgt ein eigenes News Format zur Formatierung und eine Verbindung mit CMS-Systemen der Publisher.
- Das iPad bekommt endlich Multitasking-Unterstützung. Damit ist der Weg zum iPad Pro geebnet.
- Die Multitasking Umsetzung ist sehr ähnlich zu dem was Microsoft früher in Windows 8/RT gemacht hat. Zusätzlich hat man bei Apple ein wenig weiter gedacht und Videos zB im Bild-in-Bild ermöglicht.
- Auch auf iOS gibt es dank Metal viel zusätzlichen Akku. Bis zu 4 Stunden soll das im Extremfall bringen. Durchschnittlich „nur“ 1 Stunde.
- Swift wird Open Source.
- Apple erntet dafür extrem viel Applaus.
- Apple liefert Compiler für OS X, iOS und Linux.
- Opensourced werden nur die Sprache an sich und die Standardbibliothek.
- Nicht jedoch die ganzen Frameworks mit denen man OS X, iOS und watchOS Apps bauen kann.
- Ich bin bezüglich Apple und Open Source noch skeptisch. Apples Open Source Ambitionen sind teilweise nicht wirklich toll. Jedoch ist wie bei ResearchKit Besserung zu sehen.
- iOS 9 funktioniert auf allen Modellen bis zurück zum iPhone 4S, das mittlerweile 4 (!) Jahre alt ist. Damit werden alle Geräte mit iOS 8 unterstützt.
- App Store
- 100.000.000.000 – So viele Apps wurden bis heute heruntergeladen.
- HUNDERT MILLIARDEN APPS
- 30.000.000.000 Dollar wurden an Entwickler ausbezahlt.
- DREISSIG MILLIARDEN DOLLAR.
- Apple Watch / watchOS
- watchOS 2 scheint die Antwort auf viele Apple Watch-Kritiker zu sein. Viele Features und Änderungen, die auf die Kritik im Internet abzielen.
- Entwickler können nun eigene Complications schreiben.
- Die Entwicklungsplattform ändert sich fundamental. Während bisherige WatchKit Apps am iPhone ausgeführt und nur auf der Watch angezeigt wurden, laufen Apps ab sofort direkt nativ auf der Watch. Der Umstand, dass die meisten alten Apps ohne großartige Änderungen auf der neuen Plattform laufen ist technisch sehr spannend.
- Entwickler müssen sich künftig um die Kommunikation zwischen iPhone App und Watch App selbst kümmern. Dafür werden passende APIs zur Verfügung gestellt.
- Die Watch APIs übertreffen meine persönlichen Erwartungen. Apple gibt auf sehr vieles Zugriff. Man darf gespannt sein, wie sich das auf den Akku auswirkt.
- Time Travel ist ein interessantes Feature, bei dem man entweder zurück in die Vergangenheit oder in die Zukunft schauen kann und den Stand der Complications damit ändert. Zum Beispiel sieht man zukünftige Kalender-Einträge oder kann erkennen, ob der Akku der Watch in drei Stunden noch ok ist. Hier hat man sich ein wenig bei der Pebble Time bedient, aber das Konzept viel weiter gedacht.
- Apple Music
- Apples Music = Streaming Musik + Musik Videos + Content von Artists
- iPods waren in der historischen Geschichte bei der Ankündigung von Apple Musik nur ganz kurz zu sehen.
- Auch Apple Music folgt dem neuen Branding mit dem Apple Logo + Bezeichnung ohne Leerzeichen dazwischen.
- iTunes und Apple Music werden weiterhin getrennt betrieben, ergänzen sich aber. So werden Lücken im Streaming-Katalog durch bezahlte Musik aus iTunes geschlossen. Fehlende Titel machen deswegen nicht ganz so viel aus. Außerdem kann eigene Musik via iTunes Match hochgeladen werden.
- Apple wird einen großen Musik-Katalog haben.
- Taylor Swift ist dabei (bei Spotify nicht). Allein deswegen werden wohl viele Apple Music eine Chance geben.
- Die Beatles sind übrigens NICHT dabei.
- Es gibt keinen Web-Player, dafür Apps für OS X, iOS, watchOS, Windows und Android
- Das UI von der iOS App ist sehr experimentell für Apple. Viele UI-Elemente/Konzepte, die man aus jungen Startup-Apps kennt. Das passt sehr gut für eine hippe Musik-App, aber trotzdem sehr „un-Apple“.
- Apple startet mit Beats 1 einen globalen Radio-Sender mit Sitz in Los Angeles. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung warum sie sich das antun. Aber ich glaube hier Spiel das Ego von den Beats Music Leuten mit.
- Eddy Cue braucht dringen Style-Beratung!
- Ich bin noch nicht sicher, ob die „Connect“ genannte Social-Funktion abhebt. Das hat schon damals bei Ping nicht funktioniert. Sowas ist besser auf Facebook aufgehoben.
- Eddy Cue sollte sich ein Beispiel an Steve Jobs nehmen und lieber weniger Titel vorspielen und diese dafür länger laufen lassen.
- Eigentlich habe ich keine Ahnung, was Apple Music überhaupt auf einer Entwickler-Konferenz verloren hat.
- Fazit: Es ist trotzdem gut zu sehen, dass Apple wiedermal was mit Musik macht.
- Happy Birthday, Phil Schiller!
- Wie immer war die „Platforms State of the Union“-Keynote im Anschluss die technisch eigentlich spannendere und interessantere Keynote. Diese sollte viel mehr Aufmerksamkeit bekommen, vor allem, weil sie dieses Jahr live übertragen wurde.