Bei der Apple Watch hatte ich schon vor der Keynote nur eines im Auge. Und zwar, dass die Uhr ein perfekter Lauf-Begleiter werden könnte und alle meine anderen Sport-Gadgets ersetzen wird. Ein Gerät, dass meine Nike+ Sportswatch, einen Smartphone/Musik-Player und den Puls-Brustgurt in einer kleinen Uhr am Handgelenk vereint.
Wenn die iWatch übrigens weniger Watch sondern mehr iPod ist (mit Podcasts, Bluetooth headphones und Nike+ GPS), ist sie übrigens gekauft.
— Fabian Pimminger (@i_am_fabs) September 9, 2014
Und auch während der Keynote lief alles gut. Meine Euphorie war dementsprechend groß. Speicherplatz für Musik und Podcasts, check. Bluetooth für wireless Kopfhörer, check. Pulsmesser, check. Third Party-App-Support für eine Nike+ App, check. Apple hat sogar eine eigene Sport-Linie angekündigt, die leichter, günstiger und besonders widerstandsfest ist. Das ganze wurde getoppt von einem minutenlangen Video mit motivierten Sportlern, das gezeigt hat, wie Ernst es Apple mit der Fitness-Crowd meint.
Ich stellte mir in Gedanken schon vor, wie die Apple Watch alle Gadgets ersetzt. Den Puls-Brustgurt kann man dank Sensor auf der Unterseite zuhause lassen. Die Musik-/Podcast-Funktion mit integriertem Speicherplatz (!) ersetzt das Smartphone und dank Bluetooth-Kopfhörer bekommt man diese kabellos ins Ohren geliefert. Das Hochladen zu Nike+ erledigt eine App, die Nike sicherlich herausbringt.
Und dann bricht das Kartenhaus zusammen, denn bei der wichtigsten Funktion für die perfekte Lauf-Uhr, hat Apple gespart. Die Uhr selbst hat nämlich keine Möglichkeit über GPS die Position zu bestimmen. Diese Funktion wird erst freigeschaltet, wenn ein iPhone mit der Uhr verbindet. Und mit einem zusätzlichen iPhone beim Laufen verliert die Apple Watch auch wieder alle Vorteile, weswegen sie interessant wäre. Im Grunde ist sie dann nämlich nur mehr Pulsmesser. Und die Pulsdaten würde ein billigerer Brustgurt auch aufs iPhone liefern, weswegen man die Uhr getrost wegrationalisieren kann und wir wieder am Anfang der Diskussion sind.
Es bleibt die Hoffnung, dass die Apple Watch in ihrer derzeitigen Form nur eine Version 1 ist und man nächstes Jahr mit einem verbesserten Modell rechnen kann. Wie es so oft bei neuen Produkten von Apple ist, können erst spätere Versionen das volle Potenzial einer Idee entfalten. Vorerst bleib ich aber dabei: Keine Apple Watch für mich. Und das nur wegen einem „kleinen“ Feature.