Wie Microsoft selbst in einem FAQ-Eintrag des Encarta-Services bekannt gibt, wird die Bereitstellung der umfassenden Enzyklopädie von Microsoft und allen dazugehörigen Übersetzungen mit 31. Oktober 2009 eingestellt. Einzig die Japanische Sprachlokalisierung wird erst am 31. Dezember 2009 vom Netz genommen. Neben den Online-Versionen wird auch der Verkauf auf CD und DVD im Juni 2009 beendet.
Mit diesem Schritt scheint Microsoft die dominante Position des freien Konkurrenten Wikipedia akzeptiert zu haben. Im Artikel wir dazu auch ein indirektes Eingeständnis serviert: „People today seek and consume information in considerably different ways than in years past.“, heißt es in der offiziellen Aussage. Der Community-Gedanke von Wikipedia hat sich ohne Zweifel durchgesetzt und ist an Aktualität und Umfang nicht zu übertreffen. Derzeit befinden sich über 2,8 Millionen Einträge in dem englischsprachigen Wikipedia-Archiv. Zum Vergleich: Microsofts Encarta bietet nur 50.000 – Diese sind jedoch professionell recherchiert und kann als richtige Quelle für Informationen genützt werden, was man von Wikipedia nicht immer behaupten kann.
Um ein wenig über den Tellerrand dieses Artikels zu schauen, hier noch die Situation von Google Knol, dem Wikipedia Konkurrenten des Suchmaschinengiganten. Obwohl das Problem sehr engagiert und medienwirksam gestartet wurde, dümpelt es gerade so vor sich hin und erhält nicht mehr viel Aufmerksamkeit der Internetuser. Google hat zwar vor Kurzem den 100.000ten Artikel gefeiert, jedoch scheinen sich unter diesen einige Duplikate und zahlreiche unvollständige bzw. schon längst wieder überholte Knols – so die Bezeichnung für die Artikel – zu befinden.
Die Popularität von Wikipedia wird größter Wahrscheinlichkeit auf in Zukunft gesichert sein. Es geht jetzt darum, die Artikel weiter zu verbessern und das Potenzial der Community zu bündeln. Dabei sollte jedoch immer die Wahrheit und das Wissen im Vordergrund stehen. Marketingaktivitäten und PR-Agenturen gilt es zielgerichtet von Wikipedia auszuschließen um die Glaubwürdigkeit nicht zu gefährden.