last_fm_blockIch kann mich noch genau an die Geschichte vor ein paar Monaten erinnern, die TechCrunch damals glaubte aufgedeckt zu haben. Im Zuge der Veröffentlichung des neuen U2-Albums wurden angeblich Userdaten an die RIAA übergeben, die jene User identifizieren, die das Album schon vor Release angehört haben und demnach eine illegale Kopie besitzen. Last.fm hat das Gerücht natürlich schnellstens dementiert und warf den Ball somit wieder an TechCrunchs Erick Schonfeld zurück, der den Stein ursprünglich ins Rollen gebracht hat. Alles schien bereits ein paar Tage wieder in Ordnung zu sein, alle betroffenen Parteien haben die Anschuldigungen  von sich gewiesen haben und die User glaubten – genauso wie ich – vorerst weiterhin Last.fm.

Nachdem es jetzt einige Monate eher ruhig um die Angelegenheit geworden ist, hat TechCrunch aus neuen Quellen erfahren, dass scheinbar doch Userdaten an die RIAA weitergegeben wurden. Zwar nicht direkt von Last.fm, sondern vom Mutterkonzern CBS, der Last.fm vor zwei Jahren für 280 Mio. Dollar gekauft hatte. CBS hatte die Daten von Last.fm für „internal use only“ angefordert und diese im Anschluss gleich an die RIAA gesendet. Damit wäre das Last.fm Team zwar aus dem Schneider, aber es kann trotzdem nicht sein, dass private Nutzungsgewohnheiten so leicht an Dritte gegeben werden. Zusätzlich steht diese Aktion wohl nicht ganz im Einklang mit ihrere eigenen Privacy Policy und den generellen Datenschutz-Gesetzen in den einzelnen Ländern.

Für mich als langjähriger Scrobbler (seit 2006 habe ich über 32k Lieder gescrobbelt) bedeutet dieser Vorfall jetzt endgültig die das Aus für meine Scrobble-Aktivitäten. Nachdem ich wegen der zusätzlichen Einschränkung und der sinkenden Interaktion mit der Seite selbst bereits schon längere Zeit darüber nachgedacht habe, gibt mir diese Angelegenheit einen richtigen Grund meine Daten nicht mehr an den Social Music Dienst weiterzugeben. Bye bye, Last.fm!

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