Diesen Winter hatten wir – zumindest in Wien – noch nie die Situation, dass es längere Zeit bitterkalt oder Schneebedeckt war. Trotzdem sind die altbewährten Laufstrecken in den kälteren Jahreszeiten viel weniger frequentiert und manchmal ist man fast allein unterwegs. Bisher war ich auch einer von den Leuten, die es sich im Winter eher auf der Couch bequem gemacht und den Sport lieber in Form von Schi-Weltcup-Übertragungen im Fernseher erledigt haben. Bis zu diesem Jahr. Das erste Jahr, wo ich (ausgenommen einer krankheitsbedingte Pause) durchgelaufen bin. Nachdem ich bereits über meine 9 Tipps zur generellen Lauf-Motivation geschrieben habe, gibt es hier noch weitere 9 Tipps, um den inneren Schweinehund auch bei Minustemperaturen und Schnee zu überwinden.

1.) Es gibt kein zu schlechtes Wetter – nur zu wenig Schichten.

Zwiebel-Prinzip. Mehrere Schichten (Sport-)Kleidung stellen den besten Schutz gegen Kälte und Regen dar. Dabei fängt man zum Beispiel mit einem kurzen Funktionsshirt an, darüber je nach Kälte 1-2 Longsleeves und noch eine dünne, wasserfeste und atmungsaktive Laufjacke drüber. Man kann alles kombinieren, was man im Kleiderschrank findet. Natürlich dürfen Haube und Handschuhe nicht fehlen. Wichtig ist außerdem, dass man sich nicht zu warm anzieht – ansonsten sind starkes Schwitzen die Folge. Bei den ersten paar hundert Metern kann man ruhig noch ein leichtes Kälteempfinden spüren. Das vergeht mit stärkerer Belastung schnell von selbst.

2.) Passe deine Schuhe dem Terrain an

Schau dir schon vor Laufbeginn die Sohle deiner Schuhe an. Mit wenig Profil sollte man sich von rutschigen Laufstrecken fernhalten. Trail-Running Schuhe eignen sich bestens für den Winter und geben bei Schnee und Eis besseren Halt. Generell gilt: Mit guten Schuhen ist das Laufen bei Schnee überhaupt kein Problem. Durch den besseren Bodenkontakt rutscht man weniger als bei Matsch.

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3.) Kurz im Warmen aufwärmen

Wenn passende Kleidung und Schuhe ausgewählt und angezogen sind, kann es auch schon losgehen. Bei kalten Temperaturen empfiehlt es sich schon drinnen in der warmen Wohnung kurz aufzuwärmen. Ein bis Zwei Minuten Laufen am Stand und schon kann’s losgehen.

4.) Erkunde die Winterlandschaft

Winter ist toll. Die Umgebung zeigt sich dank morgendlichen Reif komplett in grau-weiß. Der Schnee hüllt die Landschaft in eine friedlich-ruhige Hülle. Der Untergrund knistert dank gefrorenem Boden. Winter kann die übliche Laufstrecke zu einem komplett anderen Erlebnis machen. Wer gute (= trail-running) Schuhe zur Verfügung hat, kann auch ruhig Runde durch den Wald oder abseits der Straße drehen und eine schöne Abwechslung erleben. Vor allem wenn es frisch geschneit hat, ist das Laufen im Schnee – sofern nicht matschig-nass – besonders schön.

5.) Mit Freunden läuft es sich leichter

Wenn man mit einen Motivationsdurchhänger zu kämpfen hat oder merkt, dass man seine vorgenommenen Ziele nicht erreicht, sollte man sich öfters eine fixe Laufrunde mit Freunden ausmachen. Die gegenseitige Motivation und Verpflichtung machen es einfacher auch bei schlechtem Wetter die Laufschuhe zu schnüren. Immerhin lässt man seinen Laufpartner ungern „im Regen“ stehen. Das gehört sich nicht.

6.) Die passende Musik macht das Lauferlebnis schöner

Passende Musik zur Laufrunde ist nie verkehrt. In der Vorweihnachtszeit ein paar besinnliche Weihnachtslieder, bei der dunklen Abendlaufrunde ruhige und entspannende Songs. Die passende Playlist ist das A und O beim Laufen. Wer für seine Laufplaylist noch ein wenig Inspiration braucht, sollte unbedingt bei meinen Empfehlungen vorbeischauen.

7.) Freunde dich mit der Dunkelheit an

Wer im Winter läuft sollte sich mit dem Gedanken anfreunden können, öfters auch nach Sonnenuntergang zu laufen. Die kurzen Tage und langen Nächte machen das nämlich unumgänglich. Wenn man in der Früh zur Arbeit fährt ist es noch dunkel – beim nach Hause kommen schon wieder dunkel. Um in der Dunkelheit auch von den anderen gesehen zu werden, empfehlen sich Reflektoren. Oft sind diese bereits in der Laufkleidung eingenäht – einfach kurz mit einer Taschenlampe ausprobieren. Apropos Taschenlampe: Wer gern im Wald oder unbeleuchteten Wegen unterwegs ist, dem sei eine Stirnlampe empfohlen.

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8.) Kenne deine Grenzen und hör auf deinen Körper

Was man generell immer und speziell im Winter im Hinterkopf behalten sollte: Die Umgebungstemperatur hat einen großen Einfluss auf unseren Körper. Je mehr sie von der Körpertemperatur abweicht, desto anstrengender wird es. Das gilt nicht nur für Hitze im Sommer sondern auch für Kälte im Winter. Die Temperaturregulierung des Körpers erhöht Herzschlag und Blutdruck – und kostet mehr Energie. Also runter mit der Laufgeschwindigkeit und auf den eigenen Körper hören. Wer mit einer Pulsuhr läuft wird sehr schnell merken, dass der Puls im Winter schneller raufgeht.

9.) Manchmal ist es besser wirklich auf der Couch zu bleiben …

Ja, richtig gehört. Manchmal sollte man wirklich besser einfach auf der Couch liegen bleiben und sich den Sport im Fernsehen anschauen. Zum Beispiel bei extremen Minustemperaturen. Ab minus 10 Grad und spätestens ab – 15 Grad sollten die Laufschuhe unbedingt in Ruhe gelassen werden. Wer sich trotzdem bewegen will kann einen Spaziergang einlegen.

 10.) Bonus-Motivation: „Winter“ kann auch so aussehen.

Das Video wurde „im Winter“ gedreht. Also raus und die wenigen Sonnenstunden genießen.

 

Wie motiviert ihr euch im Winter? Was sind eure Tipps um die Motivation aufrecht zu erhalten? Würde mich natürlich über Kommentare freuen :-)