Schon seit Mai sind Googles Absichten bekannt, einen eigenen Store für WebApps aufzumachen, der direkt in Chrome – den hauseigenen Browser – eingebunden wird. Auf diese Weise sollen normale Anwendungen und sogar grafisch aufwändige Spiele direkt im Browser ausgeführt werden. Der Clou daran, es werden lediglich Links zu den Files im Internet angelegt, eine „echte“ Installation, wie sie normalerweise auf der Festplatte üblich ist, wird nicht benötigt.

Auf der GDC Europe, eine Entwickler-Messe, die im Vorfeld der Gamescom in Köln stattfindet, haben Mark DeLoura und Michael Mahemoff von Google weitere Informationen über den Chrome Webstore veröffentlicht. Entwicklern wird komplette Freiheit über die Art und Technologie der WebApps gelassen. Ob die Programme und Spiele in HTML5 und Javascript oder Flash geschrieben werden ist komplett in der Hand der Publisher. Für Spiele könnten vor allem die Native Client und Web GL-Technologien interessant sein, die das Ausführen von nativen Maschinencode direkt im Browser erlauben und damit eine dementsprechend hohe Performance an den Tag legen. Aber auch Javascript schafft  in den heutigen Browser-Implementierungen bereits eine sehr hohe Leistung, immerhin hat Googles Web Toolkit-Team erst vor kurzem einen HTML5-Port von Quake II vorgestellt.

Nach der Entwicklung können die WebApps dann zusammen mit ein paar zusätzlich notwendigen Informationen (Meta-Daten, Icons, etc) in den Chrome Webstore hochgeladen werden. Einen Approval-Prozess wie bei Apples App Store soll es laut Google in der Regel nicht geben. Ebenfalls gibt es keine Umsatzbeteiligung von Google, lediglich eine Abwicklungs-Gebühr von ungefähr 5% behält sich der Suchmaschinen-Gigant. Bezahlen können Kunden wie auch schon im Android Market über Google Checkout, das eine einfache Transaktion ermöglicht. Neben kostenlosen und  kostenpflichtigen Programmen gibt es auch noch die Möglichkeit, gratis Test-Versionen anzubieten. Leider gibt es noch kein einheitliches In-App-Kauf-System, dieses soll jedoch später nachgereicht werden. Google erlaubt jedoch großzügigerweise die Einbindung von externen Plattformen.

Ich bin mir derzeit ziemlich sicher, dass Google mit dem Chrome Webstore den nächsten großen Wurf landen könnte. Wenn diese Technologie nämlich dann noch in das eigenen Chrome OS-Betriebssystem eingebunden wird, und davon gehe ich mal stark aus, dann hat Google eine Plattform für nahezu alle Computer dieser Welt geschaffen und so auf einen Schlag die größtmögliche Marktabdeckung erreicht. Immerhin lässt sich der Chrome-Browser auf  Windows-, Linux- und Mac-Computern installieren.

Weitere Screenshots findet ihr übrigens bei 1UP!